Sperrfeuer

Deutsches Sperrfeuer auf alliierte Schützengräben bei Ypres. Vermutlich während der Zweiten Flandernschlacht (1915) aufgenommen.

Als Sperrfeuer (franz. „tir de barrage“) bezeichnet man im militärischen Sprachgebrauch den Artillerie-Beschuss auf ein bestimmtes Gebiet vor den eigenen Linien oder auch hinter den feindlichen Linien. Dieses massive Feuer soll das Vorrücken feindlicher Kräfte etwa bei einem Angriff unterbinden oder zumindest stören. Dies gilt auch für die Flugabwehr.

Hauptziel ist es, den Gegner vom Betreten eines bestimmten Gebietes „abzusperren“. Entsprechend diesem Ziel kann es auch eine taktische Maßnahme sein, den Nachschub des Gegners durch den Einsatz von Sperrfeuer zu verhindern. Auch kann so verhindert werden, dass der Feind frische Kräfte an die Hauptkampflinie verlegt. Somit hat ein eigener Angriff entsprechend mehr Chancen auf Erfolg.

Im engeren Sinne ist das Sperrfeuer ein zwischen Kampftruppe und Artillerie abgestimmtes unbeobachtetes Wirkungsschießen der Artillerie.

In der Bundeswehr ist dabei in der Regel ein Kampfsatz zu verschießen. Sperrfeuer der Artillerie werden mit Flussnamen bezeichnet, die der Mörser der Kampftruppe mit Städtenamen. In Feuerpausen stellen die Geschützzüge selbständig das Feuerkommando für das ihnen zugewiesene Sperrfeuer ein. Das Anforderung des Sperrfeuers erfolgt durch die Kampftruppe oder durch einen vorgeschobenen Beobachter der Artillerie. Es wird auf Kommando des Geschützführers ausgelöst. Bei kalten Rohren und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist zunächst ein Rohranwärmer' auf eine größere Entfernung zu schießen.[1]

Bei der Infanterie wird der Begriff Sperrfeuer für den Einsatz eines massiven Feuerschlags mit Infanteriewaffen gebraucht. Hier ist es das Ziel, den Gegner in Deckung zu zwingen, um Bewegungen eigener Kräfte im Feuerbereich des Gegners zu ermöglichen.

  1. Oberst Wilhelm Speisebecher: Taschenbuch für Artilleristen 2. Folge, Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft mbH, 1974, S. 140 Nr. 69. ISBN 3-8033-0231-5.

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